Was machen Karate-Begeisterte an einem verschneiten Sonntag-vormittag? Sie sind in der Pfalzgrafenstadt Vohenstrauß und besuchen dort einen Lehrgang der das Prädikat “ausgezeichnet” voll und ganz verdient. Eingeladen zu dem Dan-Vorbereitungslehrgang – mit der Möglichkeit zur Verlängerung der Kyu-Prüferlizenzen – hatte wieder einmal das KarateDojo Vohenstrauß im TV mit Abteilungsleiter Marcel Bieber.
Als Lehrgangsleiter konnte wie schon so oft der Prüferreferent des Bayerischen Karatebundes, Helmut Körber, 8. Dan-Shotokan sowie A-Prüfer gewonnen werden. Über zwei Dutzend motivierte Dan-AnwärterInnen und PrüferInnen aus nahezu allen Regierungsbezirken Bayerns waren dabei. Sogar aus Baden-Württemberg und Thüringen waren Sportler angereist um ihr Wissen um die Kampfkunst Karate und das Prüfungswesen sowie ihr praktisches Können in der Selbstverteidigung zu stabilisieren, auszubauen und zu vertiefen.
Gute Karateka sind nicht nur im Dojo konzentriert und üben Selbstdisziplin sowie Sanshin, sondern sie leben Karate auch außerhalb der Trainingsstätte. Karate beginnt mit Respekt und Höflichkeit und endet mit Respekt und Höflichkeit und das gilt im Dojo wie im alltäglichen Leben. Selbstdisziplin gehört genauso zu den Tugenden eines Kampfkünstlers wie das Streben sich selbst körperlich und geistig ständig zu verbessern.
Schwerpunkt der ersten Trainingseinheit waren Techniken der Grundschule, die dann auch bei höheren Dan-Prüfungen zu zeigen sind. Eine Kombination aus Techniken mit der offenen Hand mit Schritt vorwärts und rückwärts brachte nach dem Aufwärmen die Trainierenden gleich mal zusätzlich in Schwung. Verschiedene 3er und 4er Kombinationen mit Hand- und Fußtechniken forderten die Anwesenden schon zu Beginn. Um die Stabilität, besonders in der Körpermitte zu festigen zeigte Helmut eine geniale Übung in Kibai Dachi.
Helmut legte bei allen Katas besonders Wert auf korrekten Hüfteinsatz sowie Exaktheit der Techniken und des Ablaufs. Die Katas Bassai Dai und Tekki Shodan wurden vorgetragen genauso wie die Kata Nijushiho, welche sich einige Anwärter zum 2. Dan ausgesucht hatten. Helmut machte hierzu zwei Vorschläge für Bunkai Anwendungen welche dann allerseits intensiv trainiert wurden. “Karate funktioniert nicht nur gut, es macht auch noch Spaß” waren sich die Anwesenden einig.
Helmut erzählte einige Geschichten und appellierte an die Teilnehmer: ,,Keine Schwäche zeigen, nicht in der Prüfung, nicht im Training und vor allem nicht im Leben”. Wer alle Katas mit trainierte hatte nahezu einen Kata-Marathon absolviert. Zumindest schraubte Helmut die Intensität der Trainingsinhalte sehr nach oben.
Mancher Gi war bis auf die Haut durchgeschwitzt. Helmut verstand es die über 3 Stunden stets interessant und kurzweilig zu gestalten und dabei auch einen Einblick in seinen tiefen und breiten Wissens- und Erfahrungsschatz zu geben.
Wieder mal viel zu schnell war das sehr intensive aber letztendlich extrem lehrreiche Dan-Vorbereitungs-Training mit Meister Helmut Körber zu Ende. Im Anschluss ging es für PrüferlizenzinhaberInnen darum die Konzessionen zu verlängern. Die Philosophie von Helmut: ,,Ihr müsst das beherrschen was ihr prüfen dürft. Das ist doch fair oder?‘‘ Dem stimmten alle deutlich zu und belohnten sich mit der Verlängerung ihrer Lizenzen.
Bereits jetzt freuen sich die Teilnehmer auf den nächsten Lehrgang mit Helmut. Alle Termine sind auf der BKB-Homepage ersichtlich.