Der alpine Skirennläufer Raphael Wittmann ist im Spitzensport angekommen.
Bürgermeister Andreas Wutzlhofer ist stolz auf die Leistungen des jungen Vohenstraußers.

02.09.2022 – Der 16-jährige Raphael begann seine Skikarriere auf unseren Hausberg des TV Vohenstrauß auf dem Fahrenberg. Als 2-jähriger stand er im Skigeschäft seines Vaters Peter und probierte immer wieder viel zu große Ski und Schuhe. Für ihn stand fest, er wird Rennläufer. In den 14 Jahren betrieb er einen enormen Aufwand, der nun seinen vorläufigen Höhepunkt bei den deutschen Schülermeisterschaften erlebte und nun sogar mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Vohenstrauß gipfelte.

Ehrung im Vohenstraußer Rathaus

„Raphael ist ein Ski-Ass, mehr sag ich nicht“, eröffnete Bürgermeister Andreas Wutzlhofer im großen Sitzungssaal eine kleine Feierstunde zur Sportlerehrung mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Mit seinen 16 Jahren ist er wohl der Jüngste, der sich dort verewigen durfte. Es sei nicht alltäglich, dass die Stadt zu einer derartigen Veranstaltung einlade. „Raphael Wittmann ist ein junger Mann mit klarem Fokus, eisernen Willen und viel Leidenschaft für das Skifahren“ beschrieb der Bürgermeister den Spitzenathleten.

(Foto: Raphael beim Eintrag ins Goldene Buch. Stehend von links:
Schwester Lara-Marie, Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Vater Peter)

Beispiellose Karriere mit klarem Fokus

Mit zwei Jahren stand er erstmals auf Ski, mit drei fuhr er das erste Rennen auf dem Fahrenberg. Durch sein elterliches Umfeld mit Papa Peter als Skilehrer und Mutter Verena als Physiotherapeutin und frühere Leistungssportlerin, hatte Raphael perfekte Startvoraussetzungen. Anfangs trainierte der junge Wittmann fleißig auf dem Fahrenberg im Ski-Rennteam des TV Vohenstrauß unter Trainer Markus Baierl. Schon bald verlagerte sich das Training immer mehr auf dem Stubaier Gletscher. Dort entwickelte er sich unter den ehemaligen FIS-Rennläufer und Trainer Arnold Span immer weiter, so dass er mit 12 Jahren in das Skiinternat Oberwiesenthal aufgenommen wurde. Zwei Jahre später folgte der nächste Schritt in die Eliteschule dem Sportgymnasium in Berchtesgaden, wo er für die nächsten drei Jahre einen festen Platz bekommen hat.

In der bisherigen Karriere unseres Spitzensportlers reihten sich Erfolg an Erfolg und steigerten sich mit dem Alter. Die ersten Oberpfalztitel erkämpfte er sich bereits 2011, obwohl er zwei Jahre jünger war als die Konkurrenz. Danach war Raphael in der Oberpfalz nicht mehr zu schlagen und er suchte sich überregionale Herausforderungen. Den ersten größeren Erfolg erzielte er 2014 beim „Head Adventure Race“ im Audi-Skizentrum in Sonnbichl in Bad Wiessee.

Deutscher Vizemeister im Super-G

Am Ende dieser Saison, war der junge Vohenstraußer im Deutschen Schülercup auf Platz vier der Gesamtwertung in Deutschland. In der Schülerpunkteliste sogar auf Platz drei. Highlight waren natürlich die abschließenden Rennen zu den deutschen Meisterschaften. Eine Bronzemedaille im Riesenslalom und sogar der zweite Platz beim Super-G und damit Deutscher Vizemeister.

(Foto: Das Siegertreppchen der Deutschen Meisterschaft im Super-G)

Auch die internationalen Erfolge sind bemerkenswert

So erreichte Raphael im Super-G einen beachtlichen 15. Platz. Im Riesenslalom glänzte er mit einer Topplatzierung als sechster. In der Kombination (Slalom / Riesenslalom) steigerte er sich sogar auf den sensationellen fünften Platz.

Aufnahme in den NK2 Kader

Zum Abschluss dieser extrem erfolgreichen Saison war es nur logisch, dass ihn die Nationaltrainer in den NK2 Kader des Deutschen Skiverbandes berufen haben und er für die nächsten drei Jahre sich die Unterstützung des Verbandes gesichert hat. Somit wird der Athlet des TV Vohenstrauß unter die Europacup-Mannschaft des DSV eingeordnet. Nach der Ehrung im Rathaus reiste Raphael gleich weiter zu Trainingseinheiten in die Schweiz. Er hatte auch schon Lehrgänge in Norwegen. Die ersten Rennen beginnen für ihn dann Mitte November.

In der Oberpfalz gab es bisher noch keinen Alpinen Skisportler der ähnliche Erfolge eingefahren hat, geschweige den in einen Nationalkader berufen worden ist. Das ist schon mehr als überraschend für einen sogenannten „Flachlandtiroler“.

(Foto: Raphael im Slalomparcours der bayerischen Meisterschaft – perfekte Position)

Unterstützung durch Eltern, Schwester und Verein

Dies ist natürlich nur möglich durch die Unterstützung der Eltern, die auch eine Leidenschaft für diesen Sport mitbringen. Vater Peter hob hierbei auch die Tochter Lara-Marie hervor, die selbst etliche Entbehrungen hinnehmen musste, damit Raphael hochkonzentriert seinem sportlichen Weg verfolgen konnte. Allerdings ist Lara-Marie auch der größte Fan ihres geliebten Bruders. Peter bedankte sich auch beim TV Vohenstrauß, in Person von Vorsitzenden Klaus Nigg für die jahrelange Unterstützung.

In Summe muss alles passen, ansonsten ist ein solcher Erfolg nicht möglich. Aber dies hat sich Raphael durch Motivation, Ehrgeiz und Disziplin mehr als verdient. Wir sind gespannt, wo sein Weg noch hinführt.